Die nächste Generation der HAW-Professuren
NextGen: Aus Anspruch wird Wirklichkeit
Zum Projektstart stellten wir an der Hochschule Mittweida die ersten acht künftigen Hochschulprofessor:innen aus jungen Fachgebieten zusammen, die das Qualifizierungsprogramm NextGen durchlaufen würden. Für die Projektleitung und das Projektmanagement galt es zunächst, diese acht Wissenschaftler:innen auf einen gemeinsamen Weg zu führen, der dem Anspruch eines Labels wie „NextGen“ gerecht wird.
Dazu stellten wir uns die Frage, was Next Generation für uns ist. Bereits die Antwort darauf kam aus dem Team. Wir wollen uns mit NextGen sowohl als ein Projekt als auch als ein Team verstehen, das sich und seine Möglichkeiten selbst erforscht und praktisch zur Anwendung bringt, was gemeinsam in uns steckt. Das macht Begabungen, Kompetenzen und interdisziplinäre Teamfähigkeit zu den Dreh- und Angelpunkten, über die wir sprechen und denen wir eine Plattform bieten wollen.
Teamspirit aus gegenseitiger Wertschätzung heraus
Ein Kick-off Workshop im April 2021 brachte alle Mitglieder des neuen NextGen Projektes zum ersten Mal in Präsenz zusammen. Und dieses erste Kennenlernen zeigte uns, dass die eingeschlagene Richtung funktionieren konnte, denn die Schwingungen stimmten.
Drei unterschiedliche Karrierestufen, viele verschiedene Fachgebiete und persönliche Hintergründe stellten sich keineswegs als Hindernis heraus. Das Gegenteil war der Fall, denn sofort wurde sichtbar, welche Chancen und Möglichkeiten sich daraus ergeben. Keine Sekunde lang entstand das Gefühl, dass sich hier Individuen oder Egos gegenseitig „challengen“, sondern es wurden direkt gemeinsame Ziele und interdisziplinäre Schnittmengen sichtbar. Wenn auf solche Weise gegenseitige Wertschätzung und Interesse am anderen das Miteinander bestimmt, entsteht Teamspirit. Dann wird auf leichte und unkomplizierte Weise sichtbar, was man erreichen kann.
Peer Group Sessions und Workshops als Kompetenz-Booster
Only good vibrations?
Mit LEGO Bausteinen zur neuen Idee
Harmonizing Diversity
Für Themenwünsche, die aus dem Team heraus nicht abgedeckt werden konnten, holten wir uns Unterstützung, sowohl hochschulintern, wie beim Thema Didaktik oder Englischtraining oder auch von extern für Personalentwicklung oder Stimmtraining.
Einer der wichtigsten Bestandteile des Qualifizierungsprogramms NextGen ist die Begleitung der geforderten Promotion. Zwei Teamkolleg:innen haben diese Berufungsvoraussetzung bereits erfüllt. Die anderen Teammitglieder gehen die Promotion gerade an oder sind bereits mittendrin. Wird anderswo eher auf einen möglichst einheitlichen Stand „im Klassenverband“ der Gruppe gesetzt, versteht NextGen den unterschiedlichen Fortschrittsstatus der Teammitglieder als besondere Bereicherung: Unterschiedliche Positionen auf dem Weg zur Berufungsfähigkeit oder bei der Dissertationsarbeit sind im Team häufig Treiber für Peer-Learning und den gegenseitigen Austausch von Erfahrungen und Tipps.
Dr. Viktoria Wüstenfeld und Sven Becker organisieren beispielsweise seit August 2021 regelmäßige Promovierenden-Mittagessen, bei denen in unkomplizierter Weise und sprichwörtlich auf Augenhöhe ein kollegialer Austausch zu Fragen der Promotionsarbeit oder Lehrtätigkeit stattfindet.
Dr. Viktoria Wüstenfeld
Assistant Professorin NextGen
Die erste Next Generation kommt an
Auch im Bereich der kollaborativen Arbeit konnte das Team bereits zeigen, dass Schwerpunktthemen nicht immer vollkommen homogen sein müssen. Nicht zuletzt aufgrund unseres regelmäßigen Austauschs zu geplanten und laufenden Projekten, der von Dr. Viktoria Wüstenfeld initiiert und organisiert wird, sind bereits mehrere gemeinschaftliche Veröffentlichungen entstanden.
Das Förderprogramm NextGen hat noch mehr als fünf Jahre Laufzeit vor sich. Das Team und die Projektverantwortlichen sind jetzt schon sicher, dass aus diesem an der Hochschule Mittweida und für die HSMW entwickelten Konzept viel Gutes hervorgehen wird.
Prof. Dr. Ramona Kusche
Projektleiterin NextGen
Dass das nicht nur die interne Eigensicht ist, lässt der Beginn einer ausführlichen Evaluation durch einen extern beauftragten Evaluator bereits erahnen. In Einzelinterviews mit jedem Teammitglied und den Projektmanagerinnen sowie nach ersten Analysen der bisher durchgeführten Fördermaßnahmen und Ergebnisse fielen die Rückmeldungen sehr positiv aus.
Das NextGen Team wird auch weiterhin über Aktivitäten im und auch außerhalb des Projekts berichten. Besuche und Organisation von Konferenzen, weitere Themen aus den Peer Group Sessions und Erfahrungsberichte zu Workshops mit externen Dozierenden sind bereits in Planung.
Aktuell befindet sich zudem ein NextGen Sammelband in Vorbereitung, der wissenschaftliche Beiträge des Teams enthalten wird.
Es gilt auch in Zukunft noch vieles auszuprobieren, zu entdecken und mit Ihnen zu teilen!