Mental gesund
während und nach der PromotionInsbesondere in der Promotionsphase wachsen die Anforderungen an Nachwuchswissenschaftler:innen, immerhin wollen Forschung, Lehre, Dissertation und Privatleben gleichzeitig in ein einziges Leben passen.
Wie man verhindert, dabei von seinen Aufgaben fortgespült zu werden, erklärte uns Claudia Kunze in einem auf zwei Tage verteilten Workshop zur Stressbewältigung und Resilienz. Sie ist als Trainerin, Beraterin und Coach im Bereich Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung tätig.
Stell dir vor, alles, was dich gerade bewegt, alle Aufgaben, die an dir ziehen, fließen in einem Fluss.
Spring nicht in den Fluss, lass dich nicht mitreißen, sondern setz dich ans Ufer und sieh dabei zu, wie die Aufgaben an dir vorbeifließen.
Claudia Kunze
Trainerin, Beraterin und Coach im Bereich der psychosozialen Gesundheit
Es gibt viel zu tun
Wie soll ich das alles schaffen?
Schutz durch Resilienz
Um diesen vielen gleichzeitigen Herausforderungen begegnen zu können, hat uns Claudia Kunze nähergebracht, was es mit Resilienz auf sich hat. Dabei handelt es sich um eine Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen überstehen zu können. Das gute an Resilienz ist, dass sie jederzeit erwerbbar ist, auch im hohen Alter noch. Dabei soll es sieben Wege zu beschreiten geben, die zur inneren Stärke führen.
Diese sind:
- Akzeptanz (unserer Umwelt und uns selbst),
- Zukunftsorientierung,
- Selbstregulation (uns entspannen können),
- Achtsamkeit (bewusst wahrnehmen),
- Netzwerkorientierung (Hilfe annehmen können),
- (gesunder) Optimismus und
- Selbstwirksamkeit (Erfolgserlebnisse wahrnehmen)
Schluss mit Grübeln
Energiebudget kennen
Immer und überall Entspannung finden
Selbsterkenntnis
Ein sofort wirkendes Allheilmittel gegen Stress haben wir nicht finden können, dafür aber eine Einsicht. Ebenso wie für die körperliche, sollte unser Leben auch Raum für die eigene mentale Gesundheit bieten.
Zum Tagesablauf einer/s Promovierenden oder eines angehenden HAW-Professors bzw. einer angehenden HAW-Professorin gehören nicht nur Arbeitsaufgaben, sondern auch Auszeiten. Selbst wenn sie zu Stoßzeiten kürzer sein werden, sollten sie nicht ganz verschwinden. Wir alle sind Menschen mit einer begrenzten Leistungskapazität. Es ist keine Schwäche, Pausen einzulegen. Dazu müssen wir uns selbst und unsere eigenen Grenzen (er-)kennen.
Auf welche Weise wir zu uns selbst finden und uns selbst beruhigen können, haben wir durch verschiedene Techniken kennengelernt. Nicht jede Technik wird bei jedem gleich gut anschlagen, doch der Gedanke, verschiedene Wege auszuprobieren, sollte Nachwuchswissenschaftler:innen alles andere als fremd sein.
Macht Forschung nicht genau das aus?