Ethik in der Forschung
Die zweite Tandem Peer-Group-Session (PGS) drehte sich um eine Thematik, der inzwischen auch im nicht medizinischen Bereich jede:r Forschende schon einmal begegnet sein sollte. Sie mitzudenken, gehört nicht nur zur guten wissenschaftlichen Arbeit, sondern oft sogar zur Pflicht bei der Beantragung neuer Projekte. Die Rede ist von der Ethik, oder genauer, der Wissenschafts- und Forschungsethik.
Trotz unseres heterogenen NextGen Teams, dem Wissenschaftler:innen ganz unterschiedlicher Disziplinen angehören, beschäftigen wir uns im Bereich der Ethik mit ganz ähnlichen Fragestellungen, wie beispielsweise:
Wer muss wann bei einer Befragung einwilligen?
Was passiert, wenn die befragte Person nicht mehr oder noch nicht einwilligungsfähig ist?
Tandem Peer-Group-Session
NextGen bedient sich bei der Qualifizierung des Teams dem bereits darin vorhandenen breiten Wissen. Erfahrungen und Know-how in den Qualifizierungsgebieten Forschung und Transfer, Lehre und Didaktik sowie Berufserfahrung und Praxisprojekte ergänzen sich in vielen Fällen.
Neben weiteren Werkzeugen wird im Projekt deshalb Peer-Learning, also Gruppenlernen eingesetzt, bei dem Wissen innerhalb des NextGen Teams weitergegeben wird. Peer-Group-Sessions bilden einen Teil der Peer-Learning Aktivitäten im Projekt. Dabei führen die NextGen-Wissenschaftler:innen durch einen Themenbereich, mit dem bereits Erfahrungen gesammelt wurden.
Tandem Peer-Group-Sessions betrachten ein Thema aus den Blickwinkeln von mindestens zwei verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen.
Wissenschaftsethik
Forschungsethik
Da sich beide Themenbereiche unterscheiden und sich durch ihre Komplexität auszeichnen, haben wir uns für das Thema Forschungsethik entschieden.
Zu Beginn sollte sich jede:r Teilnehmende Gedanken dazu machen, was eigentlich ethisches Handeln ist und was Ethik in Forschung und Wissenschaft bedeutet.
Damit verbunden, steht der ethische Umgang mit Forschungsteilnehmenden im Vordergrund. Drei Prinzipien werden dabei betrachtet:
- Freiwilligkeit und informierte Einwilligung
- Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung
- Anonymisierung und Vertraulichkeit der Daten
1. Freiwilligkeit und informierte Einwilligung
2. Schutz vor Beeinträchtigung und Schädigung
3. Anonymisierung und Vertraulichkeit der Daten
Welche Aspekte und Bereiche sind für uns persönlich von Bedeutung, wenn es um ethisches Handeln geht?
Diese Frage bildete den Kern unserer Diskussion und öffnete Türen zu neuen Perspektiven. Unsere Peer-Group-Session verwendete einen Mix-Methods-Ansatz. Von der Grundlagentheorie über Umfragen bis hin zu einem interaktiven Quiz und Gruppenarbeiten – wir wollten sicherstellen, dass alle Teilnehmenden auf ihre Art und Weise in das Thema eingebunden wurden. Die Vielfalt der Methoden spiegelte die Komplexität der Forschungsethik wider und förderte eine engagierte und dynamische Diskussion.
Der Prozess des Niederschreibens auf Karteikarten ermöglichte es uns, Gedanken festzuhalten und gleichzeitig Raum für neue Ideen zu schaffen. In der Gruppenauswertung wurden diese Ideen zu einem Mosaik ethischer Überlegungen, das die Vielfalt unserer Teammitglieder widerspiegelte. Es war beeindruckend zu sehen, wie unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu einem reichen Diskurs über ethisches Handeln führten.