NextGen

Erstes Treffen aller 64 FH-Personal-Projekte in Präsenz

Angela FrecheNextGen Leave a Comment

Erstes Treffen aller 64 FH-Personal-Projekte in Präsenz

Mit den Themen Chancengleichheit und außerhochschulische Berufspraxis
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9. Februar 2024
Vernetzung ist einer der Schlüssel für einen nachhaltigen Projekterfolg. Daher habe ich mich gefreut, NextGen auf dem 2. Workshop der FH-Personal-Projekte vertreten zu dürfen. Naturgemäß war die Stimmung eine ganz andere als noch beim 1. Workshop, der aufgrund der Corona-Einschränkungen digital stattfinden musste. (Meine Kollegin Kerstin Strangfeld berichtete.)

FH-Personal

Im Rahmen des Programms „FH-Personal“ fördern Bund und Länder die Entwicklung und Umsetzung hochschul- und standortspezifischer Konzepte für neue Wege zur Gewinnung und Qualifizierung professoralen Nachwuchses.

Impulsvorträge

zum Thema Chancengleichheit im Audimax als Workshop-Opener

Der Workshop wurde auf dem Campus der Hochschule Magdeburg-Stendal bei herbstlichem Wetter durchgeführt. Die Agenda für den Tag war sehr abwechslungsreich. Nach der Eröffnung und Grußworten aus den Ministerien, standen zwei Impuls-Vorträge auf dem Programm, die mich nicht nur im Zusammenhang mit NextGen, sondern auch als Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Mittweida sehr interessierten. Denn beide Referent:innen stellten ihre Entwicklungen im Bereich des Diversity Managements vor. Die Botschaft war eindeutig: Die Hochschulen müssen Chancenvielfalt leben – die Hochschulkultur muss authentisch sein!

Der erste Referent, Prof. Dr. Stefan Herzig (Präsident der Technischen Hochschule Köln) - männlich, hellhäutig, fortgeschrittenes Alter – sprach darüber, dass die Frauenquote an seiner Hochschule, wie auch im gesamtdeutschen Durchschnitt, insbesondere an Hochschulen mit einem MINT-Schwerpunkt, über alle Karrierestufen hinweg, erschreckend ging ist. Das er dabei das typische Professorenideal verkörperte, nutzte er charmant als Einstieg, um zu zeigen, dass noch viel Luft nach oben ist.

Der zweite Vortrag kam von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Die Vizepräsidentin der HWR Berlin, Prof. Dr. Susanne Meyer, sprach über die Entwicklungen der Hochschule zur Schaffung einer funktionierenden und transparenten Diversitäts-Governance-Struktur. Sie formulierte dabei das Ziel, dass Alle Ihr Potenzial entfalten können sollten – nicht nur weil das gut ist, sondern vor allem, weil es gerecht ist.

Veranstaltungsort
Audimax der Hochschule Magdeburg-Stendal (h2.de)

Kleingruppen-Sessions

mit dem Schwerpunkt auf Berufspraxis als zentrales Element des Workshoptags

Nach einer kleinen Kaffeepause ging es dann in die Kleingruppen. Ich hatte mich für die Session „Tandemprogramme - Wie bauen wir nachhaltige Kooperationen auf?“ angemeldet, da das Thema vor dem Hintergrund sehr gelegen kam, dass NextGen seit 01.10.23 nun auch durch ein Tandem-Konstrukt die Möglichkeit hat, in Sachen außerhochschulischer Berufspraxis eine Qualifizierung anzubieten.

Drei Hochschulen stellten ihre Tandemprogramme vor. Im Anschluss blieb Zeit zum Austausch. In einer zweiten Kleingruppensession nach der Mittagspause, blieb ich dem Thema treu und besuchte den Slot „Konkurrenz zu Unternehmen – Mit welchen Vorzügen bewegen wir Führungskräfte (zurück) an die Hochschule?“. Drei beeindruckende Professor:innen, darunter zwei Frauen, die auf dem Gebiet der Medieninformatik forschen und lehren und bereits Erfahrungen in der Hochschulleitungen vorweisen konnten, sowie ein männlicher Kollege, der die Berufsperspektive HAW-Professur beforscht, stellten sich bei einer Podiumsdiskussion den Fragen des Moderators und Publikums. Anhand der Forschung lässt sich für Deutschland belegen, dass u.a. die Attraktivitätsfaktoren „Selbstbestimmtheit“, „Sicherheit und Unabhängigkeit“, „Purpose und Impact“ zentral für die Entscheidung zur sogenannten „Bereitschaft zum Doppelten Bruch“ im Karriereverlauf sind.

Bereitschaft zum Doppelten Bruch

Darunter wird verstanden, dass HAW-Professor:innen, sich nach ihrer Tätigkeit an der Hochschule inkl. der Promotionsphase für den ersten biografischen Bruch entscheiden und das Hochschulumfeld verlassen, um in die Praxis zu gehen und nach einigen Jahren der Karriere in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung bereit sein müssen, zurück an die Hochschulen zu wechseln.

Vernetzung

mit den anderen sächsischen FH-Personalprojekten während der Pausen

Mit aufschlussreichen Anregungen aus den Sessions bewaffnet, ging ich in die letzte Kaffeepause des Tages, für die ich mich mit den Vertreter:innen der anderen sächsischen FH-Personal-Projekte verabredet hatte. Der erste „reale“ Kontakt und die Gespräche zu Trends und Entwicklungen der anderen Hochschulen war sehr informativ, denn wir alle müssen uns hinsichtlich der Entwicklung und Gewinnung des professoralen Nachwuchses an das Sächsische Hochschulgesetz halten. Der Austausch mit den FH-Personal-Projekten anderer Bundesländer stößt immer wieder genau dort an seine Grenzen – was in einem Bundesland möglich ist, muss für das andere noch lange nicht gelten. Wir wollen somit von nun an im regelmäßigen Austausch bleiben und verabredeten ein nächstes Treffen im Dezember.

Mit vielen interessanten Eindrücken und neuen „Visitenkarten“ im Gepäck machte ich mich auf die Heimfahrt, in der Hoffnung, vieles im Bereich Gleichstellung und Diversity, was bei anderen Hochschulen, mit einem eigenen größeren Budget und hauptamtlich tätigen Verantwortlichen für diese Bereiche, bereits fortgeschritten ist, an der HSMW anzuschieben.

vor der Podiumsdiskussion
zum Wettbewerb um geeignete Bewerber:innen für ausgeschriebene Berufungen an HAW
Zugang zum Audimax
der Hochschule Magdeburg-Stendal. In der Mensa nebenan habe ich mich mit Kolleg:innen der anderen sächsischen HAW getroffen.

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