Unsere Stimme
ein unterschätztes WerkzeugDer Ton macht … die Bedeutung
Ein kleines Organ
kann ganz schön Wirbel machen
Nachdem uns also bewusst war, welchen Einfluss die Stimmmodulation hat, widmeten wir uns dem Verständnis, mit welchem Organ wir es eigentlich zu tun haben. Wie erzeugen wir Menschen komplexe Laute und wieso unterscheiden sich die Stimmen von Männern und Frauen oft hörbar? Wir bekamen Atmung, Kehlkopf, Stimmlippen und so weiter in anschaulichen Videos sowie Quer- und Längsschnitten erklärt, so ähnlich wie wir es aus dem Biologieunterricht kennen. Aber natürlich blieb es nicht beim passiven Konsum der Inhalte. Immer wieder probierten wir unsere eigenen Stimmen in verschiedenen Übungen aus, um sie besser kennenzulernen. Eine Nachfrage, was „Lösungstiefe“ sei, die in einer Abbildung beschriftet war, zog eine Spontanübung nach sich, in der wir alle unsere Lösungstiefe suchten. Ein Tipp: Wenn die eigene Stimme bei einem tiefen Ton zu knacken beginnt, ist das die eigene Lösungstiefe.
Wir lernten Sophie Böhmchens praxisnahen, körperbetonten – und manchmal auch ein wenig verspielten Ansatz, schnell zu schätzen. Wir lockerten uns, streckten uns bis in den letzten Wirbel, hüpften, trommelten wie Tarzan auf unseren Brustkorb, während wir "aaahh" Laute von uns gaben, entspannten uns auf Yogamatten bei einer Muskelrelaxation und warfen uns später betont im Hörsaal imaginäre Medizinbälle zu. Der Tag war abwechslungs- und lehrreich. Wer dachte, Atmen sei eine Selbstverständlichkeit, wurde eines Besseren belehrt.
So individuell wie ein Fingerabdruck
– aber form- und beeinflussbar
Der Nachhall
Was bleibt nach einem Tag voller Atemübungen, Stimmtests und Feedbackrunden? Vor allem das Bewusstsein, dass Stimme ein Werkzeug ist, das gepflegt und trainiert werden will. Und dass es sich lohnt, regelmäßig daran zu arbeiten – für mehr Präsenz im Hörsaal, im Meeting oder einfach im Alltag.
Der Workshop war intensiv, keine Frage. Aber er war auch ein Anfang. Die Übungen aus dem Handout wanderten direkt auf unsere To-Do-Liste für den Büroalltag. Tägliche Stimmhygiene als Teamritual? Warum nicht. Schließlich ist unsere Stimme unser wichtigstes Werkzeug – im Hörsaal, im Meeting, in der Pause.
Und vielleicht ertönt demnächst aus einem NextGen-Büro ein leises „Tarzan-Aaaaah“. Dann wissen alle: Da macht jemand gerade seine Stimme startklar. Für die nächste Idee. Den nächsten Pitch. Oder einfach für ein Gespräch mit klarer, kraftvoller Präsenz.