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Paris 2025

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Paris 2025

internationale Forschung hautnah erleben – Mein Rückblick auf den European Congress
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7. Mai 2025
Vom 24. bis 25. April 2025 hatte ich die Möglichkeit, als Referent am European Congress on Applied Science and Engineering in Paris teilzunehmen. Der Veranstaltungsort war Roissy-en-France, eine kleine Ortschaft im Norden von Paris. Der Kongress überzeugte durch ein abwechslungsreiches, interdisziplinäres Programm und eine Vielzahl herausragender Fachvorträge, die einen tiefen Einblick in die neuesten Entwicklungen der angewandten Wissenschaften gaben. Für mich war diese Veranstaltung nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, meine eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren, sondern auch eine Chance, neue Perspektiven zu gewinnen und mich mit internationalen Kolleginnen und Kollegen zu vernetzen.

Roissy-en-France

Roissy-en-France ist eine kleine Gemeinde im Nordosten der Île-de-France, unweit von Paris. Sie ist vor allem durch den internationalen Flughafen Charles de Gaulle bekannt, der teilweise auf ihrem Gebiet liegt und ihr weltweite Bedeutung verleiht. Trotz ihrer Nähe zum Flughafen bewahrt Roissy ihren dörflichen Charakter mit gepflegten Grünanlagen, historischen Gebäuden und einem charmanten Ortskern. Die Stadt bietet eine gelungene Mischung aus internationalem Flair und lokaler Gemütlichkeit – ein idealer Ort für einen internationalen Kongress.

Mein Vortrag

„Smart Protection – 3D Printing of Advanced Protective Textiles“
Im Mittelpunkt meines Vortrags stand die Entwicklung eines textilbasierten Schutzsystems für Einsatzkräfte wie Feuerwehr und Polizei, das durch additive Fertigungsverfahren verbessert wird. Ziel der Arbeit ist es, leichte, flexible und gleichzeitig hochfeste Schutzstrukturen zu realisieren, die auf UHMWPE-Textilien (Ultra-High-Molecular-Weight Polyethylene) aufgebracht werden. Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Frage der Haftung zwischen den 3D-gedruckten Strukturen und dem Textilgewebe dar, da eine stabile Verbindung für die Schutzwirkung essenziell ist. In meinem Vortrag stellte ich verschiedene Materialkombinationen, Druckparameter und Strukturdesigns vor und diskutierte die Ergebnisse unserer umfangreichen Untersuchungen. Die Resonanz auf meinen Vortrag war sehr positiv und die anschließenden Gespräche zeigten, wie groß das Interesse an innovativen Lösungen im Bereich der Schutztextilien derzeit ist.

Drei Impulse aus verschiedenen Disziplinen

Neben meinem eigenen Beitrag bot das wissenschaftliche Programm viele weitere spannende interdisziplinäre Vorträge. Folgende drei Vorträge haben mich besonders interessiert.

Pavel Procházka vom Institute of Thermomechanics der Tschechischen Akademie der Wissenschaften präsentierte intelligente Sensorsysteme zur berührungslosen Überwachung rotierender Turbinenschaufeln. Diese Systeme, die magnetoresistive und induktive Sensortechnologien kombinieren, ermöglichen eine präzise Echtzeitüberwachung und sind von großer wirtschaftlicher und sicherheitstechnischer Bedeutung.

Moshe Eben-Chaime von der Ben Gurion University of the Negev präsentierte, wie Qualitäts- und Inspektionsfehler in Produktionsprozessen mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitstheorie mathematisch analysiert und gezielt reduziert werden können. Mit seiner Analyse der Auswirkungen von Inspektionsfehlern auf die gesamte Produktionskette lieferte er wertvolle Impulse für die Effizienzsteigerung von Produktionsprozessen.

Stefan Boroń von der Heriot-Watt University forderte in seinem Vortrag „Sustainability, A Science Reborn“ eine Rückbesinnung auf material- und prozessorientierte Nachhaltigkeit, die nicht nur abstrakt diskutiert, sondern in konkrete technische Systeme integriert werden sollte, um eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

Netzwerken & Dialog

Austausch abseits der Vorträge
Neben den Vorträgen bot der Kongress zahlreiche Möglichkeiten zum persönlichen Austausch. In den Pausen und beim gemeinsamen Mittagessen konnten intensive Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt geführt werden. Besonders wertvoll waren für mich die Diskussionen mit Forschenden aus verwandten Fachgebieten, die neue Perspektiven auf eigene Fragestellungen eröffneten und erste Ansätze für zukünftige Kooperationen aufzeigten.
Das charmante Dorf Roissy-en-France nördlich von Paris ...
... war Gastgeber für den European Congress on Applied Science and Engineering

Fazit

Eine bereichernde Erfahrung und wertvolle Impulse für die Zukunft
Zusammenfassend war der European Congress on Applied Science and Engineering 2025 eine sehr bereichernde Erfahrung. Die Vielfalt der präsentierten Themen, die hohe wissenschaftliche Qualität der Beiträge und die offene und kollegiale Atmosphäre machten die Veranstaltung zu einem echten Highlight. Für mich persönlich war es nicht nur eine Gelegenheit, meine eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren, sondern auch eine wichtige Inspiration für zukünftige Projekte. Die vielen neuen Impulse, die ich aus Paris mitgenommen habe, werden meine weitere Arbeit beeinflussen.

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