Lehre / Didaktik, NextGen

Mit LEGO Bausteinen zur neuen Idee

Kerstin StrangfeldNextGen, Lehre / Didaktik Leave a Comment

Mit LEGO Bausteinen zur neuen Idee

Innovative Konzepte entwickeln ist ein Kinderspiel
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28. November 2024

Dass LEGO® nicht nur etwas für Kinder ist, wissen wir seit, seien wir ehrlich, Einführung der ineinander steckbaren Spielklötzchen. Dass Lego aber auch nicht nur etwas zum Spielen ist, wissen wohl die meisten von uns erst seit dem Einsatz von LEGO® SERIOUS PLAY® zur Förderung von Problemlösungskompetenzen von Erwachsenen. Auch zum Kennenlernen oder als auflockernde Übung kann die Methode eingesetzt werden, aber eins nach dem anderen.

Das NextGen Team kam in den Genuss eines Tagesworkshops mit dem griffigen Titel: „Denken mit den Händen und Zuhören mit den Augen – LEGO Serious Play in der Hochschullehre“, der von unserer Referentin Hochschuldidaktik und ausgebildeten Lego Serious Play Facilitator Susan Lippmann geleitet wurde.

Serious Play

Serious Play ist ein Konzept, das spielerische Methoden nutzt, um ernsthafte Themen zu bearbeiten. Es fördert kreatives Denken und Problemlösung, indem es Teilnehmenden ermöglicht, durch spielerische Aktivitäten komplexe Ideen zu visualisieren und zu verstehen. Der Begriff wurde durch Michael Schrage in seinem Buch “Serious Play: How the World’s Best Companies Simulate to Innovate” im Jahr 2000 populär gemacht.

Spannung, Spiel und ein Workshop

Das NextGen Team bekam in Aussicht gestellt, komplexe Probleme zu lösen und brillante Ideen zu entwickeln, indem es einfach mit Lego-Steinen spielt. Kann das funktionieren? So unwissenschaftlich, wie dies im ersten Moment klingen mag, ist die innovative Methode nicht. Sie basiert auf aktuellen Erkenntnissen der Lernpsychologie, dem Prinzip des konstruktiven Lernens. Ihr Ziel ist es, die Beteiligung der Lernenden zu erhöhen, neues und vorhandenes Wissen nutzbar zu machen und die Wissenschaftler:innen darin zu unterstützen, ausgetretene Denkpfade zu verlassen.

In unserem eintägigen Workshop für Wissenschaftler:innen und Hochschullehrende aus dem Projekt NextGen tauchten wir tief in die bunte Welt der Lego-Steine ein. Wir lernten nicht nur die Grundlagen von Lego Serious Play kennen, sondern auch, wie diese Technik in Lehrveranstaltungen und die akademische Arbeit eingeflochten werden kann.

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Erkundung

Zu Beginn machten wir uns mit den Bausteinen vertraut. Zudem erklärte uns Susan Lippmann die Regeln, die beim Bauen der Modelle eingehalten werden sollen.

Es gibt strenge Regeln!

Der Kurs war alles andere als langweilig – er war interaktiv und partizipativ gestaltet. Zu Beginn lernten wir die Arbeit mit den Lego-Steinen kennen und bekamen Regeln im gegenseitigen Umgang nahegebracht. Eine davon war: Niemand berührt die Bauten eines anderen. Wir übten einige Male, bevor wir uns an das komplexe Thema des Vormittags wagten, der ganz im Zeichen der eigenen wissenschaftlichen Profilierung der Wissenschaftler:innen stand, die das NextGen Projekt derzeit durchlaufen. Wir bauten mit den Steinen nach, wofür wir stehen (wollen), wohin wir streben, was uns davon abhält und was wir benötigen, um unsere Hindernisse zu überwinden.

Der geschützte Raum innerhalb des interdisziplinären Teams bewirkte ein offenes und ehrliches Miteinander, sodass sich die Teammitglieder um einiges besser kennenlernen konnten. Verständnis für die Arbeit anderer Wissenschaften ermöglicht Raum für interdisziplinäre Ideen, in der die Zukunft der Hochschule Mittweida zu finden sein wird. Um mit aktuellen Trends mithalten zu können, ist überfachliche Zusammenarbeit gefragt. Zukunftsthemen in den Bereichen der anwendungsorientierten Wissenschaften befinden sich oft an den Überschneidungspunkten mehrerer Wissenschaften. Das hat die zunehmende Digitalisierung gezeigt und kommt nun in den KI-Technologien noch stärker zum Tragen.

Bauphase eines Übungsdurchgangs
Aufgabe: Mit maximal 10 Steinen den größten Turm bauen.
Und die anschließende Erläuterung der Modelle
Das größte Modell war auch das Instabilste 😉

Den Nachmittag verbrachte das Team mit der Anwendung des Gelernten in der Konzeption einer eigenen Lehrveranstaltung, in die die Methodik Lego Serious Play eingebracht wird. Dazu nutzten wir als Unterstützung eine Checkliste zum didaktischen Dreischritt, bestehend aus 1. Einstiegs- und Orientierungsphase, 2. Erarbeitungs- und Arbeitsphase und 3. Abschluss und Ergebnissicherung. Anhand von zwei Lehrmodulen spielten wir durch, wie Lego ganz konkret in eine Lehrveranstaltung eingebaut werden kann.

Monja Steinigke nutzte die Methode einige Wochen nach dem Workshop, um die Kennenlernphase mit den ersten Studierenden des Studiengangs Angewandte Medien Psychologie und Kommunikation aufzulockern und wurde mit einer regen Beteiligung seitens der Erstis belohnt. Der Studiengang wird dieses Jahr zum ersten Mal angeboten.

Man kann es drehen und wenden, wie man will, am Ende funktioniert es doch.

Dr. Hagen Bankwitz
zu seinem Modell der zweiten Übungsrunde, in der er den Begriff NextGen nachbauen und dann erläutern sollte

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Muss es unbedingt LEGO sein?

Um es kurz zu machen: nein. Die Methode kann auch mit anderen Materialen angewendet werden und ist nicht auf bestimmte Bausteine angewiesen. Allerdings bieten die wohlbekannten Bausteine, die es inzwischen in unglaublich vielen Formen und Farben gibt, Vorteile in der Handhabung und auch im Umfang der kreativen Möglichkeiten.

Der Workshop kam ausgesprochen gut an. Wir bearbeiteten im Verlauf teilweise sensible Themen, die sich mit der eigenen Karriere und Profilierung befassten. Der lockere Umgang mit den Bausteinen sowie die angenehme Atmosphäre im Team trugen dazu bei, dass wir keine Oberflächlichkeiten besprachen, sondern preisgaben, was uns wirklich bewegt. Diesen Erfolg visualisiert das Lego-gewordene Feedback von Bilyal Khassenov.

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Es war toll, wie wir uns in diesem Workshop öffnen konnten.

Bilyal Khassenov
Feedback zum Workshop als Lego-Modell

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