Die Zukunft des Lernens
Die Vorteile der hybriden LehreSeit einiger Zeit befinden wir uns wieder überwiegend in der Präsenzlehre. Doch nach meinem letzten Seminar der empirischen Sozialforschung wurde ich von einer Studentin angesprochen und gefragt, ob mein nächstes Seminar zum Thema Inklusion und Heilpädagogik nicht auch online stattfinden könnte. Sie nannte dafür persönliche Gründe.
Ist dieses Format nicht ein passender Rahmen für ein Seminar zur Inklusion? Inklusion ist ein vielfältiger Begriff, der unter anderem die Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Bezugnehmend auf mein Lehrangebot bedeutet es, dass alle Studierenden unabhängig ihres Wohnortes und ihrer privaten Situation mein Seminar verfolgen können.
Aus diesem Grund habe ich mehrere Wochen vor dem Start des Seminars eine Umfrage unter den Studierenden gemacht, ob sie sich das Seminar in Präsenz oder Digital wünschen. Sehr interessant war dabei, dass es fast ausgeglichen war und dass sich etwas mehr als die Hälfte eine digitale Veranstaltung wünschten. So bin ich zum Entschluss gekommen, mein Seminar dieses Jahr hybrid zu gestalten.
Ortsunabhängiges Lernen
Gern möchte ich dazu meine Erfahrungen als Lehrende im Rahmen der hybriden Lehre im Seminar „Inklusion und Heilpädagogik“ teilen. Die hybride Lehre kombiniert traditionelle Präsenzveranstaltungen mit digitalen Elementen, um den Lernprozess flexibler und zeitgemäßer zu gestalten. Ein zentraler Aspekt meiner Erfahrungen als Dozentin war die Möglichkeit, Seminare sowohl im Hörsaal als auch online abzuhalten. Dies eröffnet eine neue Dimension in der Lehre, indem Studierende, unabhängig von ihrem Standort, Zugang zu den Lehrinhalten hatten. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut diese Flexibilität von den Studierenden aufgenommen wurde, insbesondere in Zeiten, in denen individuelle Lebensumstände eine präzise Planung erschweren können.
Die Integration digitaler Technologien spielte eine entscheidende Rolle in der Vorbereitung und Durchführung meiner Lehrveranstaltungen. Die Nutzung der Lernplattform OPAL für die Bereitstellung von Lehrmaterialien, die Organisation von Diskussionsforen und die Einbindung interaktiver Elemente trugen dazu bei, die Aufmerksamkeit und Beteiligung der Studierenden aufrecht zu erhalten.
Notwendige vorausschauende Planung
Breakoutsessions
Die einzelnen Gruppenarbeiten und die Erstellung von Präsentationen funktionierten ebenfalls sehr gut. Studierende vor Ort fertigten beispielsweise Flipcharts an und Studierende zu Hause eine Powerpoint. Die Interaktion mit den Studierenden gestaltet sich in virtuellen Räumen anders als im traditionellen Klassenzimmer und die Förderung von Diskussionen und Gruppenarbeiten erforderte eine Anpassung der Lehrmethoden. So mussten immer wieder Elemente eingefügt werden, um die Teilnehmenden auf beiden Seiten zu aktivieren. Auf Phasen der Wissensvermittlung, folgten immer Phasen des Selbstnachdenkens und der Aktivierung. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bedeutung der technischen Unterstützung und Schulung für Lehrende, um effektiv mit den digitalen Werkzeugen umgehen zu können. Eine umfassende Vorbereitung und fortlaufende Unterstützung sind entscheidend, um die Qualität der Lehre in der hybriden Umgebung sicherzustellen.
Insgesamt betrachtet, habe ich die hybride Lehre als eine innovative und anpassungsfähige Methode erlebt, die den Bedürfnissen der Studierenden gerecht wird. Es ist wichtig, weiterhin Erfahrungen zu sammeln, Best Practices zu entwickeln und die Lehrenden kontinuierlich auf die Anforderungen der hybriden Lehre vorzubereiten.