Zwischen Bilanz und Aufbruch
der vierte strategische Workshop FH-Personal in BremenViel erreicht, viel zu tun
In vier Jahren Laufzeit konnte das Bund-Länderprogramm FH-Personal einerseits viel bewegen.
Vielerorts konnten nachhaltige Veränderungen in Richtung einer zukunftsorientierten Personalentwicklung angestoßen werden. Die Novellierung der Hochschulgesetze z.B. hinsichtlich der Erteilung des Promotionsrechts für Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) oder der Verankerung der Stellenkategorie „Nachwuchsprofessur“ wäre in vielen Bundesländern ohne FH-Personal nicht möglich gewesen. Auf der anderen Seite sind HAW nach wie vor – trotz ihrer zentralen Rolle in der Ausbildung von Fachkräften – selbst massiv vom Fachkräftemangel betroffen. Dazu kommen finanzielle Einschnitte in vielen Bundesländern und die ungewisse Zukunft des Förderprogramms.
Dies war Inhalt der Grußworte von Magnus Milde (BMFTR), Kay Wenzel (Freie Hansestadt Bremen) und Prof. Dr. Konrad Wolf (HSB) zu Beginn der jährlichen FH-Personal-Tagung im September. Im Verlauf der restlichen Tagung ging es ganz zentral um die Frage, wie die Personalentwicklung an HAW über die Laufzeit von FH-Personal hinaus sichergestellt werden kann – denn ohne Anschlussperspektive droht ein Verlust aufgebauter Strukturen und reichhaltiger Erfahrungsschätze aus einer Vielzahl an wegweisenden Projekten.
4. FH-Personal Workshop
Wie lässt sich Erfolg messen?
Evaluation im Fokus
In den drei Keynotes ging es, passend zum nahenden Ende der ersten FH-Personal Förderphase im März 2027, jedoch erst einmal um das Thema Evaluation – wie lässt sich der Erfolg einer Maßnahme eigentlich messen? Schließlich müssen umfangreiche Fördermaßnahmen stets hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bewertet und gerechtfertigt werden. Interessante Einblicke in die Begleitevaluation von FH-Personal selbst lieferte der Evaluationsdienstleister Technopolis.
Das Zwischenfazit zu FH-Personal zeigt dabei auf, wie weit wir schon gekommen sind – aber auch, was noch vor uns liegt. Berufungsverfahren werden z.B. nachweislich transparenter und diversitätssensibler, aber bisher nur in geringem Ausmaß. Vielversprechende Modelle wie die in vielen FH-Personal-Projekten pilotierten Tandemstellen, Tandemprofessuren oder Nachwuchsprofessuren haben zwar Potenzial, sind aber in ihrer Umsetzung anspruchsvoll und führen zu gemischtem Feedback der Stelleninhaber:innen. Als grundlegend für den Erfolg ist u.a. eine enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen zu nennen.
In einem spannenden Fachvortrag zum Thema Evaluation befasste sich dann Dr. Dagmar Simon mit der Frage, wie Evaluation inklusiver und fairer gestaltet werden kann, um die Vielfalt der Leistungen in der Wissenschaft angemessen anzuerkennen und bestehende Hierarchien aufzuweichen. Und schließlich gaben die FH-Personal-Projekte der TH Köln, der Berliner Hochschule für Technik sowie der Hochschule RheinMain Einblicke in ihre selbstorganisierten Evaluationsprozesse, was uns viel Inspiration für unsere eigene Projektdokumentation und -evaluation mit auf den Weg gab.
Projektmanagerin Angela Freche pitcht unsere Barcamp-Idee.
Barcamp-Premiere bei FH-Personal
Projekte im Austausch
Barcamp
Nachhaltigkeit in der Personalentwicklung
Erfolg braucht Verstetigung

Mehr Mut gefordert
aber ohne Mittel kaum möglich
Kooperationen mit Unternehmen
eine Chance für Karrierewege mit besonderen Herausforderungen
Fazit
Klar wurde auf der Tagung, dass neben einem Rückblick auf das Erreichte und dem runden Abschluss der Projekte in der verbleibenden Laufzeit vor allem die Zukunft in den Blick genommen werden muss.
Wie können wir angesichts schrumpfender Haushalte und ungewisser Perspektiven sicherstellen, dass Personalentwicklung an HAW weiter vorangetrieben wird und die aufgebauten Strukturen und das gesammelte Wissen erhalten bleiben?
Essenziell hierfür ist eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit, damit Ressourcen gebündelt und geteilt werden können. Für diese Vernetzungsarbeit, sowohl mit unseren Kolleg:innen in Sachsen wie auch im gesamten Bundesgebiet, bot die FH-Personal-Tagung in Bremen wie immer eine wunderbare Gelegenheit. Die Rückfahrt im Auto nutzten wir, um den Input der Tagung zu reflektieren und die nächsten Schritte zu planen. Hauptziel ist es nun, die angestoßene Vernetzung im Laufe des nächsten Jahres zu vertiefen.




