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Kopf frei für die Promotion

Kerstin StrangfeldNextGen Leave a Comment

Kopf frei für die Promotion

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23. November 2021
Beim 1. NextGen Promotionsworkshop traf sich das Team in einer neuen Umgebung, die freie (Denk-) Räume schaffen sollte, dem Hotel Kloster Nimbschen. Eineinhalb Tage lang befassten wir uns ausschließlich mit anvisierten und laufenden Promotionen.

Sehen Sie Ihre Dissertation als ein zusammengeknülltes Blatt Papier. Sie werden damit beginnen, die Ecken des Papiers aufzufalten und sich langsam daran vorarbeiten. Manchmal wird es jemand wieder zusammenknüllen, aber am Ende haben Sie ein entfaltetes Blatt vor sich liegen.
Mit dieser Analogie leitete die Projektleiterin Professorin Ramona Kusche den Workshop ein und zitierte damit frei ihren Doktorvater.

Promotion und Alltag

Hochschulalltag – für jeden von uns sieht er etwas anders aus und doch bin ich mir sicher, dass er immer eines ist: abwechslungsreich. Hier ein Meeting mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen, da ein Projektantrag, oder -bericht, dort eine Konferenz und, nicht zu vergessen, die Lehre und manchmal auch die Betreuung von liebgewonnenen Studierenden.

Aber Moment, für einige von uns fehlt hier noch etwas, nämlich ihre Promotion.

Damit auch diese ihren festen Platz findet, organisieren Dr. Viktoria Wüstenfeld und Sven Becker für alle Doktorand:innen im NextGen Team ein regelmäßiges Promovierendenmittagessen, das rege zum Austausch rund um den aktuellen Stand und entstandene Fragen genutzt wird. Das Format erfordert jedoch ein schnelles Umdenken hinein in die Promotionsthematiken der Teammitglieder.

Neue Umgebung, neue Gedanken

Um tiefergehende Diskussionen zu ermöglichen, haben wir den Hochschulalltag deshalb für eineinhalb Tage hinter uns gelassen und uns die sechs unterschiedlich weit fortgeschrittenen Promotionsvorhaben genauer angesehen. Jeder (unter anderem auch noch angehende) Promovierende hatte ein Essay vorbereitet, welches dem Team im Vorfeld zur Verfügung stand. Zum Workshop erhielt er zunächst 25 Minuten Zeit, um alle anderen in einem Vortrag thematisch abzuholen. Danach stiegen wir für 50 Minuten in vorbereitete und auch neue Fragestellungen ein. Die Hinweise aus dem Team wurden durch wertvolle Ratschläge von Frau Professorin Ramona Kusche und der emeritierten Professorin Monika Häußler-Sczepan ergänzt.

Der Veranstaltungs­ort – Kloster Nimbschen

Mitten im Grün liegt die Hotelanlage Kloster Nimbschen unweit der Stadt Grimma. Eine ablenkungsfreie Umgebung wollten und bekamen wir, W-LAN, gutes Essen, hübsche Zimmer und eine schicke Bowlinganlage gab es trotzdem. Von klösterlicher Enthaltsamkeit, wie der Name vermuten lässt, keine Spur.

Unterschiede verbinden

Durch den Veranstaltungsort außerhalb unserer gewohnten Umgebung ließen wir die üblichen Tagesabläufe hinter uns. Aber nicht nur das war außergewöhnlich, auch die Zusammensetzung des Teams ist und bleibt es. NextGen ist vergleichsweise breit aufgestellt. Sozialwissenschaften treffen auf Literatur-, Kommunikations- und Naturwissenschaften. Hier unterscheiden sich nicht nur die üblichen Forschungsmethoden, sondern auch die Promotionsverfahren und das zum Teil gewaltig, z.B. in der Anzahl der Betreuer:innen, darin, ob es sich um eine individuelle oder strukturierte Promotion handelt, an welche Voraussetzungen sie geknüpft ist oder ob die Dissertation kumulativ oder als Monografie erscheinen soll.
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v.l.n.r. Prof. Dr. Ramona Kusche, Jens Heinrich, Carolin Steiner, Ruben Wittrin, Jill Deschner-Warner, Julia Winterlich, Dr. Michael Spranger, Dr. Viktoria Wüstenfeld, Dr. Angela Freche, Kerstin Strangfeld (ich), Sven Becker

Was zunächst nach einem Nachteil klingt, hat sich für uns als riesige Chance erwiesen. Es tauchen Überschneidungen auf, die neue Denkmuster in die eigenen Überlegungen einfließen lassen. Zudem entsteht in einer so heterogenen Gruppe wie unserer, keinerlei Konkurrenzdruck, was sich in einer offenen, herzlichen und anerkennenden Kommunikationsweise äußert. Bei unseren Treffen entsteht stets ein positiver Flow, der den Horizont jeder/s Beteiligten erweitert. Unser erster Promotionsworkshop hat uns den Raum gegeben, diesen auch auszunutzen.

Überblick und Feedback

Zum besseren Überblick lasse ich jeden Promovierenden und jene, die es werden wollen, zu Wort kommen und fasse ihre aktuellen Vorhaben in einem Satz zusammen.

Durch den Workshop hat sich in meinem Kopf ein roter Faden entwickelt, der meine Ideen miteinander verbindet.
Julia Winterlich hat vor, ihre Dissertation der Aktivierung von immobilen Personen in Pflegeheimen mithilfe von Technologie zu widmen.

Ich habe sehr vom interdisziplinären Austausch profitiert. Ich hatte nicht alles auf dem Schirm, was beim Workshop angesprochen wurde.
Carolin Steiner möchte die Literatur weiblicher Schriftstellerinnen in Verbindung zu traumatischen Erlebnissen eines bestimmten Konfliktes setzen.

Ich war positiv erstaunt, dass man sich gegenseitig so unterstützen kann. Für mich war der Workshop sehr zielführend.
Sven Becker verwendet 3D Nachbildungen von Tatorten, um mögliche, plausible Tathergänge zu rekonstruieren.

Mir hat die angenehme Teamatmosphäre im sonst eher stressigen Alltag sehr gut gefallen. Ich habe dem Team schon viel zu verdanken.
Ruben Wittrin untersucht Game-Based Learning darauf, ob es bestimmte Kompetenzen der Spielenden/Lernenden verbessern kann.

Das Feedback brachte mir viele gute Ideen. Es hat mir viel mehr Klarheit darüber verschafft, wie ich das Thema entwickeln kann. Nun sehe ich ein bisschen Licht über der Mauer.
Jill Deschner-Warner möchte das Verständnis von Corporate Social Responsibility bestimmter Kulturkreise miteinander vergleichen.

Es ist toll, welche Kompetenzen bei NextGen versammelt sind. Die große gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung im Team macht es leichter, die persönliche Arbeit zu bewältigen.
Jens Heinrich fragt sich, inwieweit Komponenten der professionellen Kommunikation auf die Wissenschaft übertragen werden können.
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Blick aus dem Konferenzraum auf Kolleginnen und Kollegen im Hof während der Pause.
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Am Rande des Klostergeländes sind auch ein paar Ruinen zu finden.
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Den Abend ließ das NextGen Team mit einer Runde Bowling ausklingen.

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