Lehre / Didaktik

Wie Impro Techniken digitale Lehre auflockern

Kerstin StrangfeldLehre / Didaktik Leave a Comment

Wie Impro Techniken digitale Lehre auflockern

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15. Juni 2021

Was bis vor eineinhalb Jahren in der Hochschullehre noch vollkommen normal war, nämlich die Reaktionen, Mimik und Gestik der Studierenden vor sich zu sehen, müssen sich Dozierende in der digitalen Lehre erarbeiten.

Ein Instrument, um die Studierenden zu motivieren, ihre Kameras während der Seminare einzuschalten und eine lockere Lernatmosphäre zu schaffen, hat das NextGen Team bei einem Kurzworkshop von Susan Lippmann kennengelernt: den Einsatz von Improvisationstechniken für eine lebendige, synchrone Lehre.

Wozu das alles?

Im Kern geht es darum, Vertrauen in sich selbst und seine Umgebung aufzubauen. Alle Techniken, die dem Improvisationstheater entliehen sind, unterliegen dem Grundsatz: „Stay happy when you fail“ von Keith Johnstone.
Impro Techniken trainieren, die eigene Fehlertoleranz zu erweitern und sich trotz vermeintlicher Fehlschläge nicht entmutigen zu lassen.

Susan Lippmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschuldidaktik

Was sind Improvisationstechniken?

Damit sich die Kolleginnen und Kollegen aus NextGen etwas unter den Techniken vorstellen konnten, haben sie selbst eine Reihe verschiedener Methoden ausprobiert. Dabei hielten sie sich an vier Grundsätze der Impro Philosophie von Charlotte Cordes (Mut zur Improvisation):
  1. Bleiben Sie locker, wenn etwas daneben geht.
  2. Spielen Sie mit Ihrer inneren Haltung.
  3. Bleiben Sie im Hier und Jetzt.
  4. Seien Sie wohlwollend und inspirieren Sie andere.

Beim Ausprobieren der Methode „Bleiben Sie im Hier und Jetzt“ wurden alle NextGen Kollegen von Jens Heinrich und Angela Freche kurzerhand zu Experten für die fiktive Entwicklung einer Maschine für gute Lehre ernannt. Jeder der sechs Interviewpartner dichtete der Maschine eine neue Eigenschaft hinzu, die er aus dem stehgreif, mehr oder weniger wissenschaftlich, begründen sollte.

Die Methode „Seien Sie wohlwollend und inspirieren Sie andere“ widmete sich der positiven Wahrnehmung. Aus der Hand von Julia Winterlich entstand eine gewollt kindliche Zeichnung, zu der alle Teammitglieder aufgefordert wurden, sich etwas herauszugreifen und möglichst euphorisch zu loben.

Bekommen Sie nicht auch gute Laune, wenn Sie sehen, wie glücklich ein Sonnenbad in der Mittagspause macht?

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Insgesamt testete das Team sechs verschiedene Methoden. Wie gewünscht, entstand eine heitere und kreative Runde, bei der sich die Mitglieder von NextGen noch einmal von einer neuen Seite kennenlernten. Das Wissen um diesen Effekt können sie nun in das kommende Wintersemester mitnehmen, bei dem sich erneut Erstsemester an der Hochschule einfinden, die sich erst noch kennenlernen müssen. Aber auch ältere Semester können durch diese Abwechslung vom eher tristen „zoom“ Alltag profitieren, aus „Lerntiefs“ herausfinden und den Lerninhalt aus einer neuen, verspielten Perspektive betrachten.

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